#
Zum Einsatz von Nebeleffekten
Generell ist darauf zu achten, dass Akteure auf der Bühne für Zuschauer und Kameras sichtbar sind. Auch müssen sich Akteure auf der Bühne zurechtfinden können. Ein zu großer Einsatz von Nebel ist da nicht nur sinnlos, sondern auch vergeudet, wenn nicht sogar gefährlich. Nebel führt zu einer Sichtbehinderung und sollte daher so eingesetzt werden, dass für alle beteiligten Personen keine gefährlichen Situationen entstehen. Ein sehr tiefes Seitenlicht macht es zum Beispiel für Akteure sehr schwer, den Abgang von der Bühne zu sehen. In Kombination mit Nebel wird dies fast unmöglich.
Alle Situationen mit geringer bis gar keiner Sicht müssen erkannt und entsprechende Maßnahmen getroffen werden, damit Akteure beim Einsatz von Nebel- oder Lichteffekten nicht zu Schaden kommen. So können zum Beispiel kleine LED-Wegweiser eingesetzt werden. Es gibt noch unzählige weitere Methoden für die Vermeidung von Gefahrensituationen bei geringer Sicht, die auch entsprechend berücksichtigt werden sollten.
In jedem Fall müssen Nebelmaschinen so positioniert werden, dass Künstler, Personal und sensitives Equipment auf der Bühne nicht direkt angeblasen werden. Selbst unter der Annahme, dass alle Nebeleffekte absolut ungefährlich sind, sollte man einen direkten Kontakt von Zuschauern, Künstlern oder Personal mit dem hoch konzentrierten Nebelausstoß einer Nebelmaschine vermeiden.
Der Nebel kann Künstler ablenken oder die Sicht behindern (siehe oben), was zu einer erheblichen Beeinträchtigung der Vorstellung führen kann. Sich auf der Bühne bewegende Akteure können den Nebel in nicht erwünschte Richtungen lenken und somit die Kontrolle des Nebeleffektes schwieriger gestalten. Aus diesem Grund sollte in jeder Situation nur so viel Nebel wie nötig eingesetzt werden. Erfahrene Mitarbeiter für Spezialeffekte sowie erfahrene, eingewiesene und durch Proben vorbereitete Schauspieler helfen, mit der jeweiligen Situation professionell umzugehen.
Um einen Lichtstrahl sichtbar zu machen, reicht in der Regel schon ein leichter Nebeleffekt der richtigen Nebelsorte. Eine große Nebelmenge muss nicht unbedingt eine Verbesserung des Nebeleffektes bedeuten.
Die Effekte können, je nach Dosierung und Lüftung, wässrige oder klebrige Rückstände auf Oberflächen hinterlassen, die zu einer Rutschgefahr führen. Diese Rückstände sind insbesondere auf Metall- oder Betonoberflächen zu beobachten. Es muss sichergestellt werden, dass Rückstände in regelmäßigen Abständen entfernt werden, um Rutschgefahren zu minimieren. Dies ist besonders wichtig bei Traversen, Treppen oder Bühnenabgängen. Langanhaltende Nebeleffekte breiten sich weit über die eigentliche Bühnenfläche aus und können auch Rückstände in Luftfiltern von elektronischen Geräten bilden sowie diese verstopfen. Nebelmaschinen neuerer Bauart begrenzen in den meisten Fällen dieses Problem durch eine sehr kleine Tropfengröße und einen kontrollierten Nebelausstoß.
Nebelmaschinen, egal, mit welcher Methode der Nebel erzeugt wird, sind Systeme mit speziell aufeinander abgestimmten Komponenten. Aus diesem Grund sollten niemals andere Nebelfluide (o. a. Rohmaterialien) zum Erzeugen von Nebel benutzt werden, als die vom Hersteller der Nebelmaschine angegebenen Fluide. Ebenso sollte vermieden werden, Teile der Nebelmaschine zu manipulieren oder auszutauschen. Die Missachtung einer dieser Punkte kann nicht nur zur Beschädigung oder Zerstörung der Nebelmaschine führen, im schlimmsten Fall kann es zu Gesundheitsschädigungen der „benebelten“ Personen führen. Zu einer erfolgreichen und sicheren Funktionsweise von Nebelmaschinen trägt auch ihre regelmäßige, gründliche Wartung und Reinigung bei. In den meisten Fällen wird eine regelmäßige Reinigung der Maschine vom Hersteller empfohlen, wenn nicht sogar vorgeschrieben. Vor und während des Betriebs sollte unbedingt die Betriebsanleitung gelesen und die vom Hersteller empfohlenen Betriebs- und Sicherheitsanweisungen sollten befolgt werden.
Es sollen auch schon Leute auf die Idee gekommen sein, das Nebelfluid so zu manipulieren, dass die Nebelmaschine „farbigen“ Nebel ausstößt. Dies ist jedoch reichlich sinnlos, wenn nicht sogar gefährlich. Ebenso hat es schon Versuche gegeben, dem Nebel durch Beimengen bestimmter Substanzen einen bestimmten Geruch zu geben.
Nebel ist grundsätzlich farblos; erst durch die Interaktion mit Licht bekommt er seine Farbe. Wird er mit weißem Licht beleuchtet, ist er weiß, bestrahlt man ihn mit farbigem Licht, nimmt er dessen Farbe an.
In jedem Fall ist es verboten, die Grundsubstanz – etwa ein Nebelfluid – durch Beimischungen zu verändern. Dies kann bei der Nebelerzeugung zu einer Veränderung der chemischen Struktur des Nebels führen. Es entstehen dabei Substanzen, die möglicherweise gesundheitsschädliche Wirkungen haben. Ebenso sollte der Einsatz von „kontaminierten“, also durch Dreck oder Ähnliches verunreinigten Nebelfluiden auf alle Fälle vermieden werden, da die Verunreinigungen mit dem Nebel in die Luft gelangen können. Auch hier gilt wieder: Es kann nicht nur die Nebelmaschine beschädigt werden, sondern im schlimmsten Fall auch die Gesundheit beteiligter Personen. Also: Finger weg!
Einige Nebelmaschinen können während des Betriebes sehr heiß werden und müssen mit entsprechender Frischluft zur Kühlung versorgt werden. Auch entsteht bei heißen Nebelmaschinen eine nicht zu vernachlässigende Brandgefahr für zu nah positionierte Dekorationselemente oder ähnliche Materialien. Es müssen daher alle Brandschutzregeln beim Einsatz von Nebelmaschinen beachtet werden. Grundsätzlich müssen die Maschinen schnell erreichbar sein, um im Notfall entsprechende Maßnahmen einleiten zu können.